Nachhaltigkeit spielt heute eine immer größere Rolle. Auch den rheinischen Jugendherbergen liegt der Schutz der Umwelt und des Klimas am Herzen. Ende des letzten Jahres hat der DJH Landesverband Rheinland daher der Verschwendung von Lebensmitteln den Kampf angesagt. Schließlich landen in Deutschland laut Umweltministerium jährlich rund elf Millionen Tonnen genießbarer Lebensmittel im Müll.
Unterstützt, beraten und begleitet wurden die rheinischen Jugendherbergen von der Verbraucherzentrale NRW im Rahmen des Projekts „MehrWertKonsum“. Das Projekt wird noch bis September 2021 von der Landesregierung gefördert. Gecoacht werden insgesamt 150 Schulen und Kindertagesstätten sowie 13 Jugendherbergen aus den Landesverbänden Rheinland und Westfalen-Lippe bei dem Vorhaben, ihre Speisenangebote attraktiv und insbesondere abfallarm zu gestalten. Unter den teilnehmenden Jugendherberge befinden sich auch die Tagungs-Jugendherbergen Köln-Riehl, Waldbröl „Panarbora“ und Aachen.
Eine Jugendherberge, die im Rahmen des Projekts schon große Erfolge verzeichnen konnte, ist die Jugendherberge Köln-Riehl: Hier hat das Küchenteam seit Dezember 2018 Abfälle erfasst, Ursachen analysiert und sinnvolle Wege zur Abfallreduktion aufgezeigt. Mithilfe der Verbraucherzentrale war es für die Verantwortlichen leicht nachvollziehbar, was und warum in der Küche zu viel produziert wurde. Mengen werden neuerdings bewusster angepasst, das Salatbuffet erst bei Bedarf wieder nachgefüllt und die Portionen der Menüs verkleinert. Zusätzlich erfahren Gäste auf informativen Hinweisschildern von den Zielen der Aktion und davon, dass sie jederzeit einen Nachschlag erhalten können.
Mit Erfolg: Seit Anfang des Jahres blieben bereits ein Drittel weniger Reste auf den Tellern, am Buffet und in den Töpfen zurück. Aufs Jahr gerechnet ergeben sich Einsparungen in der Vollverpflegung (Frühstück, Mittag- und Abendessen) von insgesamt rund 5000 Kilogramm Speiseabfall – mit einem Wert von bis zu 9000 Euro. Auch die Klimaschutzbilanz kann sich sehen lassen: Durch die Abfallvermeidung können bis zu 16 Tonnen CO2-Emissionen eingespart werden.
DJH-Rheinland-Geschäftsführer Oliver Mirring ist überzeugt von den ersten Ergebnissen der gemeinsamen Aktion: „Uns ist es ein Anliegen, in puncto Vermeidung von Lebensmittelabfällen Pionierarbeit zu leisten. Unsere Erfahrungen wollen wir in unsere Häuser tragen und so langfristig zum nachhaltigen Wirtschaften beitragen.“